2022

Veranstaltungen 2022

Prof. Josef Hecken beim Forum Gesundheit:

Ist Gesundheit in Zukunft noch finanzierbar?


7. September 2022,

Saarrondo Saarbrücken

Prof. Josef Hecken ist einer der besten Kenner des Gesundheitswesens in Deutschland. Und das aus verschiedenen Perspektiven: als Gesundheitsminister im Saarland, als Präsident des Bundesversicherungsamtes und aktuell als unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses. Die Gesundheitsregion Saar e.V. wusste, dass er ein Freund deutlicher Worte ist, als sie ihn zum Vortrag über die Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens einlud.

 

Mit der Gesundheitspolitik der letzten zehn Jahre ging er entsprechend hart ins Gericht. Notwendige Strukturreformen: Fehlanzeige. Dagegen teure Leistungsausweitungen mit meist zweifelhafter Wirksamkeit. Entsprechend düster viel sein Blick auf die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems aus, insbesondere mit Blick auf die demografische Entwicklung. Diese führe zu weniger Einnahmen aufgrund der zurückgehenden Zahl von Erwerbstätigen und gleichzeitig stark steigenden Ausgaben durch den medizinisch-technischen Fortschritt und die zunehmende Zahl älterer Menschen.

Aber Hecken machte auch Vorschläge zur Abwendung der desaströsen Entwicklung. So eine Erhöhung der Beitragsbemessungs- und der Versicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung, was aber niemand zu fordern traue. Auch höhere Zuzahlungen der Patienten, Rückzahlungsanreize für jüngere Versicherte, ein dreistufiges Krankenhaussystem und eine strengere Nutzen- und Methodenbewertung könnten das System entlasten. (siehe dazu auch die Folien zum Vortrag im Link).

 

Im anschließenden Rundgespräch wurde die Situation im Saarland aus Sicht der Leistungserbringer beleuchtet. So forderte Dr. Thomas Jakobs, Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft, sofortige Hilfen für die Kliniken, die aufgrund der explodierenden Einkaufs- und Energiepreise in einer akuten Notlage seien. Auch San. Rat Dr. Gunter Hauptmann, als Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, und Kerstin Seyffardt, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer des Saarlandes, verweisen auf die steigenden Ausgaben für die Praxen und Apotheken, vor allem für Energie und Personal.

Deshalb warnten sie vor weiteren Belastungen, wie sie im jüngsten Entwurf der Bundesregierung für ein Finanzstabilisierungsgesetz vorgesehen seien. Martin Schneider, Leiter Landesvertretungen der Ersatzkassen, kritisierte diesen Gesetzesentwurf ebenfalls. Dieser sehe vor, dass das im Jahr 2023 erwartete Defizit der Krankenkassen in Höhe von 17 Milliarden Euro vor allem durch die Beitragszahler getragen werden solle. Für die Krankenkassen sei eine gerechte Lastenverteilung und eine nachhaltige Finanzierung über 2023 hinaus wichtig.


Fazit der Veranstaltung: Das Gesundheitswesen steht vor enormen finanziellen Herausforderungen. Und dies, wie der Vorsitzende der Gesundheitsregion Saar Werner Schreiber, Minister a.D., bereits zu Beginn sagte, in einer Zeit, in der der Staat durch Pandemie, den Krieg in der Ukraine, Klimawandel und die Entwicklung der Energiepreise in bisher unbekanntem Maße gefordert ist.


Axel Mittelbach

Was plant die neue Landesregierung in der Saarländischen Gesundheits-
und Sozialpolitik?


20. Juli 2022
Saarrondo, Saarbrücken

Der neue saarländische Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung stellte sich auf Einladung der Gesundheitsregion Saar e.V. erstmals einem großen Kreis von Akteuren aus allen Bereichen des Gesundheitswesens. Nach 85 Tagen im Amt skizzierte er die Ziele der neuen Landesregierung in der Gesundheits- und Sozialpolitik.

Der Fachkräftemangel in der Pflege, die Zukunft der Krankenhauslandschaft sowie die weiteren Maßnahmen in Bezug auf die Corona-Pandemie standen dabei im Zentrum.Dabei bezog er auf die zahlreichen Fragen aus dem gefüllten Saal im Saarrondo in Saarbrücken klare Positionen.

So will Jung bis 2030 4.000 neue Stellen in der Pflege schaffen. Dabei sollen 1.000 bis 1.500 Pflegekräfte durch Anwerbung aus dem Ausland ins Saarland kommen. Er wisse, dass dies ambitionierte Ziele seien.
Er wolle aber alles tun, die Zahlen zu erreichen.Der Minister bekannte sich auch zur Durchsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Dieses Bundesgesetz müsse jetzt auch angesichts der vielen Toten in den Pflegeheimen zu Beginn der Pandemie umgesetzt werden.


Die gegenwärtig hohen Zahlen von Corona-Infektionen machten es umso notwendiger, Vorsorge für den Herbst und Winter zu treffen. Deshalb rief er dazu auf, sich nach den Sommerferien im Saarland testen zu lassen. Auch wolle er im Herbst eine weitere Impfkampagne starten, insbesondere für die vierte Impfung. Er befürchte sonst wieder steigende Todeszahlen in Zusammenhang mit Covid-19.


Schließlich erkannte er die Notlage der Krankenhäuser durch Corona, aber auch durch die steigenden Preise vor allem für Energie an. Hier müsse aber insbesondere der Bund helfen.


Aber auch im Saarland müsse die Krankenhausplanung die strukturellen Herausforderungen der Versorgung jetzt anpacken.

Der Minister kündigte an, Gesundheitspolitik im Dialog und im Austausch mit allen Beteiligten zu gestalten. Dazu sollte diese Veranstaltung auch ein Auftakt sein, wie der Vorsitzende der Gesundheitsregion Saar, Minister a.D. Werner Schreiber, bereits zu Beginn festgestellt hatte.

Dies war nach Einschätzung aller Teilnehmer*innen beim abschließenden gemeinsamen Umtrunk auch geglückt.




Empfang in der Landesvertretung des Saarlandes im Rahmen des Hauptstadtkongresses in Berlin 2022


23. Juni 2022
Berlin


Nach zwei Jahren Pause in der Pandemie konnte die Gesundheitsregion Saar e.V. am 23. Juni endlich wieder ihren traditionellen Empfang im Rahmen des Hauptstadtkongresses in der Saarländischen Landesvertretung beim Bund in Berlin ausrichten. Die Freude darüber war den zahlreichen Gästen aus Politik und allen Bereichen der Gesundheitsbranche anzumerken.

Nach der Präsentation des neuen Imagefilms der Gesundheitsregion Saar, lobte der Vorsitzende Werner Schreiber, Minister a.D., dessen hervorragende Darstellung der Arbeit der Organisation und reflektierte in seiner Begrüßungsansprache das Wirken des Vereins in den vergangenen drei Jahren. „Trotz Pandemie und eines von mir niemals mehr erwarteten Krieg in Europa bleiben sie bitte mutig und optimistisch“, appellierte Schreiber an die Gäste aus allen Bereichen des Gesundheits-und Sozialwesens, aus Politik und Gesundheitswirtschaft.

 

Bettina Altesleben, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, überbrachte die Grüße von Minister Dr. Magnus Jung, der auf Grund einer Sondersitzung des Landtages wegen der FORD-Entscheidung verhindert war. Frau Altesleben, kam direkt von der Gesundheitsministerkonferenz aus Magdeburg. Sie betonte in ihrer Rede die Notwendigkeit der Stärkung des Gesundheitswesens. Eine höhere Wertschätzung und Vergütung der Gesundheitsberufe – besonders in der Pflege - sei dabei unbedingt von Nöten.  


Die sozialen Träger stünden in einem zunehmenden Wettbewerb mit Investoren. Ein besonderes Anliegen war Frau Hasselfeldt aber die Werbung für das Ehrenamt. „Ohne den beispiellosen Einsatz von Zehntausenden ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern wäre zum Beispiel der Aufbau der zahlreichen Impf- und Testzentren in diesem Jahr gar nicht möglich gewesen. Das gilt auch für die Unterstützung der von der Flutkatastrophe im Juli betroffenen Bevölkerung“, sagt Hasselfeldt.

 

Der Empfang im Zeichen der Kommunikation und Geselligkeit endete mit einem Buffet im Garten der Saarländischen Landesvertretung. Der laue Sommerabend lud zu einem langen Verweilen und intensivem Networking ein.


Schlaganfall:
Herausforderung für die Gesundheitspolitik



30. März 2022


In Deutschland werden jedes Jahr rd. 200.000 Schlaganfälle registriert.


Die medizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten ist deshalb in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Gesundheitspolitik gerückt. Schlaganfälle haben unterschiedliche Ursachen.


Sie können jeden plötzlich treffen, wodurch im Umfeld der Patienten die Betroffenheit sehr groß ist. Umso wichtiger ist die Schlaganfallprophylaxe.

 

Durch die Einführung der NOAK (Neue Orale Antikoagulanzien) in der letzten Dekade wurde ein bedeutender Fortschritt in der Schlaganfallprophylaxe erreicht.


Trotz allem zeigt sich im Saarland, dass die Häufigkeit von ischämischen Schlaganfällen im bundesweiten Vergleich sehr hoch ist.


Im Rahmen unserer Veranstaltung haben wir Aspekte beleuchtet und mit Fachleuten aus dem Gesundheitswesen und der Politik über Lösungsansätze diskutiert.

Programm

Begrüßung durch Werner Schreiber Minister a.D., Vorsitzender der Gesundheitsregion Saar e.V.   

 

Schlaganfall eine Herausforderung / Die Sicht der Landesregierung     
Eric Schumacher, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (Präsentation s. unten) 


Schlaganfall bekämpfen: eine Aufgabe der gesetzlichen Krankenkassen       
Jürgen Günther, Leiter der Landesvertretung DAK-Gesundheit Saarland (Präsentation s. unten)


Die medizinische Sicht Prof. Dr. med. Andreas Binder, Chefarzt Neurologie - Klinikum Saarbrücken DER WINTERBERG


Diskussion / Moderation: Dr. med. Thomas Vaterrodt, stellv. Vorsitzender der Gesundheitsregion Saar e.V.


Die Veranstaltung wurde unterstützt von

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15 Jahre Gesundheitsregion Saar e.V. -

Frühlingsempfang in Albrechts Casino am Staden


22. März 2022

Unser Frühlingsempfang fand großen Anklang. Trotz aller Corona-Widrigkeiten haben wir es geschafft, ein schönes Fest auf die Beine zu stellen. Leider musste Ministerpräsident Tobias Hans, der als Festredner zugesagt hatte, wegen einer Coronainfektion absagen.


Kurzfristig konnten wir den Virologen Dr. Jürgen Rissland als Gastredner gewinnen, sodass wir zusammen mit Dr. Magnus Jung die aktuellen Einschätzungen sowohl zur Corona-Lage als auch zu den gesundheitspolitischen Herausforderungen im Saarland gehört haben.

Unser Frühlingsempfang stand zudem unter dem Motto „15 Jahre Gesundheitsregion Saar e.V.“ - als Nachholtermin für die ursprünglich für November 2021 geplante Geburtstagsfeier. Mit einem Blick auf das Gesundheitssystem von morgen haben wir in unserem Filmprojekt viele Akteure aus dem Gesundheitswesen zu Wort kommen lassen.

Video
15 Jahre Gesundheitsregion Saar e.V.

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