2014

Veranstaltungen 2014

21. Oktober 2014


mit Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan der Hochschule Fresenius in München


Zukunftsperspektive für die deutsche Krankenhauslandschaft:

Strukturveränderungen anhand einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Krankenhausplanung notwendig

Mit der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung „Situation und Zukunftsperspektiven der Krankenhäuser“ hat die Gesundheitsregion Saar e.V. ein Thema aufgegriffen, das zurzeit im Zentrum vieler Diskussionen steht. Die Veranstaltung fand am 27. Oktober 2014 im Haus der Kassenärztlichen Vereinigung am Eurobahnhof in Saarbrücken statt.
Werner Schreiber, Minister a. D., der Vorsitzende der Gesundheitsregion Saar, begrüßte die rund 70 Gäste aus allen Bereichen der Gesundheitsbranche und skizzierte einleitend das in der Presse oft dargestellte Bild der Krankenhauslandschaft als „Patient“ mit zu hohen Ausgaben, zu vielen Betten, zu hoher Dichte und im Zentrum unterschiedlichster Interessen.


Der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm kündigte in seinem Grußwort die 3. Fortschreibung der Krankenhausplanung im Saarland, sowie eine Novelle zur Neuordnung des Saarländischen Krankenhausgesetzes an. Die entscheidende Frage sei, inwiefern Qualität ein Maßstab für die Vergütung von Krankenhausleistungen sein muss bzw. sein könne. Entsprechende Strukturveränderungen kündigte er noch in der laufenden Wahlperiode bis 2017 an. Das derzeitige jährliche Investitionsvolumen auf Bundesebene in Höhe von 2,7 Mrd. Euro, bzw. im Saarland in Höhe von 28,5 Mio. Euro, reiche zwar bei weitem nicht aus, aber die saarländische Landesregierung habe sich darauf verständigt, diese Mittel in den nächsten Jahren nicht zu reduzieren. Das Saarland verfüge aktuell über 22 Krankenhäuser, die gemessen am Bevölkerungsanteil - mit einem überaus hohen Anteil älterer und hochbetagter Personen - seit Jahren über den stärksten Auslastungsgrad verfügten. Ein wichtiges Ziel in diesem Zusammenhang sei der Aufbau einer ‚demographiegerechten‘ Versorgung, also der Verzahnung von geriatrischen Abteilungen in Krankenhäusern mit ambulanten Pflegestationen, Rehaeinrichtungen, Apotheken und sonstigen Alterspflege- und –versorgungseinrichtungen.
Wichtig für die Zukunft sei, so Minister Storm abschließend, dass man sich erstens nicht dem Gedanken verschließe, ein Krankenhaus auch auf zwei oder sogar drei Standorten verteilt zu betreiben (Synergieeffekte bereits bestehender Einrichtungen bündeln) und damit eine hohe Versorgungsqualität zu sichern und zweitens müsse die Versorgung älterer und hochbetagter Menschen - der Bereich der stationären und ambulanten Pflege - in der Fläche sichergestellt werden.

 



Referent Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan der Hochschule Fresenius in München, lieferte in seinem Vortrag kurzweilig und informativ konzentrierte Fakten zum Thema (siehe Anlage). Er skizzierte zunächst die allgemeine Ausgangslage der Krankenhäuser nach dem Krankenhaus Rating Report 2014. Demnach ist in den letzten Jahren eine erhöhte Insolvenzgefahr, ebenso eine steigende Ausfallwahrscheinlichkeit, sowie ein Anstieg des Anteils der Krankenhäuser mit Jahresverlust auf insgesamt 34% zu beobachten. Stärker medizinisch spezialisierte Krankenhäuser, vor allem wenn mit hohen Qualitätsstandards gearbeitet wird und eine hohe Patientenzufriedenheit vorliegt, hätten allerdings, so habe die Untersuchung gezeigt, eine größere Überlebenschance.

 

Der Bevölkerungsrückgang insbesondere in ländlichen Gebieten, die Erreichbarkeit für eine Krankenhausgrundversorgung, die Erreichbarkeit für eine Schwerpunkt- und Maximalversorgung seien Kriterien, die in den kommenden Jahrzehnten eine wesentliche Rolle für das Fortbestehen von Krankenhäusern spielen werden. Die Anzahl der Krankenhäuser sowie die Anzahl der Krankenhausbetten hätten sich von 1991 bis 2012 zwar kontinuierlich verringert, die stationären Fallzahlen hingegen kontinuierlich erhöht. Die Verweildauer im gleichen Zeitraum sei von durchschnittlich 14 Tagen auf 7 Tage gesunken. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung habe u. a. den Grundstein für eine dauerhafte Sicherung von Qualitätsstandards in Krankenhäusern gelegt und zu einer Schwerpunktverlagerung in der Krankenhausplanung von einer standortbasierten hin zu einer erreichbarkeitsorientierten Versorgungsplanung geführt. Dennoch bleibe, so der Ausblick bis 2030, noch Einiges zu tun, um z. B. ein einheitliches und integriertes Vergütungssystem für Krankenhausdienstleistungen aufzubauen, die notwendigen Investitionen in der Krankenhauslandschaft bundesweit und standortbezogen nach einem flächendeckenden Standortversorgungsplan zu steuern und insgesamt den Aufbau einer bedarfsgerechten flächendeckenden Krankenhausplanung mit einer Notfallversorgung, einer Grund- und Regelversorgung, einer Schwerpunktversorgung sowie einer Maximalversorgung sicherzustellen.

 


Die sich anschließende Diskussionsrunde wurde von Dr. med. Thomas Vaterrodt, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gesundheitsregion Saar, moderiert. Neben dem Referenten Prof. Beivers und Herrn Minister Storm nahmen daran Christiane Firk, Vertreterin der AOK Rheinland-Pfalz-Saarland, Alfons Vogtel, Vorsitzender der Saarländischen Krankenhausgesellschaft sowie Dr. med. Josef Mischo, Präsident der Saarländischen Ärztekammer, teil.

Es wurde u. a. darauf hingewiesen, dass bei allen Überlegungen zu einer Strukturveränderung in der Krankenhauslandschaft zu bedenken ist, dass höhere Qualität mehr Geld kostet, aber langfristig zu mehr Patientenzufriedenheit und damit zu einer besseren ökonomischen Prosperität in den Krankenhäusern führt. Konkret wurde hinterfragt, ob es im Saarland zwei Universitätskliniken geben muss und ob es zusätzlich in der Landeshauptstadt, in der eines dieser Universitätskrankenhäuser ansässig ist, noch eine weitere Klinik mit konkurrierenden medizinischen Fachbereichen geben muss. Hier sei eine Kooperation der Krankenhausträger sinnvoller, als sich gegenseitig Patienten abzuwerben. 

Alfons Vogtel wies auf den Missstand hin, dass die Krankenhäuser im Laufe der letzten Jahrzehnte in einen Wettbewerb getrieben wurden, der zusätzlich gesetzlich reglementiert wurde. Die Auswirkungen kennzeichneten heute den Überlebenskampf der Krankenhäuser der dazu führe, dass oftmals Leistungen erbracht werden, die medizinisch nicht unbedingt notwendig seien. Ebenso schlecht wirke sich der Wettbewerb der Krankenkassen aus. Eine Voraussetzung für Strukturveränderungen in der Krankenhauslandschaft sei es daher, zunächst das gesamte Gesundheitssystem zu verändern. Prof. Dr. Beivers betonte seinerseits abschließend, dass es insgesamt darum gehe, die Kapazitäten nach den regionalen Gegebenheiten und an den geodemographischen Wandel angepasst, richtig zu bündeln – es gehe nicht darum Kapazitäten abzubauen.

26. Juni 2014

Am 26. Juni 2014 begrüßte die Gesundheitsregion Saar e.V. zum Empfang in der Landesvertretung des Saarlandes in Berlin zahlreiche Vertreter der saarländischen und bundesdeutschen Gesundheitswirtschaft und Gesundheitspolitik.
 
Eröffnet wurde die Veranstaltung zunächst mit der Übertragung des WM-Fußballspiels Deutschland gegen die USA, das unsere Gäste mit Spannung verfolgten. Nach dem Sieg der deutschen Mannschaft ging es weiter mit den aktuellen Themen der Gesundheitspolitik. Dazu skizzierte Minister a.D. Werner Schreiber, der Vorsitzende der Gesundheitsregion Saar e.V., die derzeit schwierige finanzielle Situation in der deutschen Krankenhauslandschaft sowie die dringende Notwendigkeit, mit Blick auf die demographische Entwicklung in der Bevölkerung, in die Zukunft gerichtete Reformen anzugehen.

 

 

In seinem Vortrag „Die Perspektiven der Krankenhausentwicklung in Deutschland“ zeigte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Herr Alfred Dänzer, knapp und unmissverständlich die Notwendigkeit von Veränderungen in der aktuellen Gesundheitspolitik auf. Aufgabe der Politik sei es, die medizinische Versorgung der immer älter werdenden und anteilsmäßig wachsenden Bevölkerung in der Zukunft sicherzustellen sowie eine Situation zu schaffen, in der Krankenhäuser wirtschaftlich betrieben werden können. Eine Reihe von politischen Fehlentscheidungen in der Vergangenheit seien jedoch der Grund, weshalb jede achte Klinik in Deutschland heute nicht mehr wirtschaftlich arbeiten könne. Die pauschale Vergütung, die überaus hohe Arbeitsbelastung in den Krankenhäusern, die Ausbildungssituation des Krankenpflegepersonals sowie die Organisation der Notfallversorgung wurden als Auswüchse identifiziert, die dringend der Veränderung bedürften.
 



Im Anschluss an diesen später viel diskutierten Vortrag wurde der „Deutsche Apothekenpreis 2014“ verliehen, der bundesweit von der AVIE GmbH, einem Schwesterunternehmen der kohlpharma GmbH, ausgelobt worden war. Prämiert wurden innovative Kundenkonzepte von Apotheken. Unter der Leitung von Manfred Saar, dem Präsidenten der Saarländischen Apothekerkammer, wurden die Preise verliehen.




31. März 2014


in Zusammenarbeit mit der saaris

Die Gesundheitsregion Saar e.V. veranstaltet gemeinsam mit dem Verein saarland.innovation& standort e. V. (saar.is) und gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sowie durch die Regierung des Saarlandes am Montag, dem 31. März 2014, von 17.00 bis 19.30 Uhr in der Industrie- und Handelskammer Saarland eine Informationsveranstaltung zum Thema „Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“.


Anlass ist die Tatsache, dass trotz steigender Qualität in der medizinisch-technischen Versorgung und stetig besseren Gesundheitswerten in der deutschen Bevölkerung, das Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen steht:
 

 

 

Der mit niedrigen Geburtenraten und einer hohen Lebenserwartung einher gehende demographische Wandel belastet die sozialen Sicherungssysteme zunehmend. Eine notwendige Aufgabe im Gesundheitswesen ist es daher, die verfügbaren Ressourcen noch effizienter zu nutzen.
 
Im Rahmen der Veranstaltung „Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ werden Experten neue unternehmerische Konzepte vorstellen, die das Gesundheitswesen wirkungsvoll stärken können. Zielgruppe sind Healthcare-Unternehmen, Kliniken, Arztpraxen sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen. Interessierte Personen sind herzlich willkommen. Es wird um Anmeldung gebeten – siehe Einladung in der Anlage.
 Industrieservice GmbH


 Referenten sind u. a.:

  • Prof. Dr. Martin Dietrich, Universität des Saarlandes
  • Gerhard Blank, Geschäftsführer STOSS-MEDICA Medizintechnik GmbH
  • Otto Möller, Geschäftsführer HERMED GmbH
  • Bernd Weidemann, Geschäftsführer der Weidemann-Gruppe GmbH, Niederlassung Saarbrücken
  • Alexander Schalk, FAMIS Gesellschaft für Facility Management und


„Was bringt uns die große Koalition?
Konsequenzen für die saarländische Gesundheits- und Sozialpolitik“


3. Februar 2014




Minister a. D. Werner Schreiber, der Vorsitzende der Gesundheitsregion Saar, konnte im Konferenzraum der Kassenärztlichen Vereinigung am Montag, dem 3. Februar 2014, zur Vortragsveranstaltung „Was bringt uns die große Koalition? Konsequenzen für die saarländische Gesundheits- und Sozialpolitik“ knapp 80 Gäste begrüßen, darunter das 100. Mitglied der Gesundheitsregion Saar e. V., Herrn Dr. med. Dirk Jesinghaus.

Ebenfalls unter den Gästen befand sich der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm, der das Fachpublikum und weitere interessierte Gäste über die aktuellen Auswirkungen und Entwicklungen im Gesundheitswesen unter den bundespolitischen Gegebenheiten informierte, sowie für Fragen zur Verfügung stand.

Minister Storm betonte zu Beginn seiner Ausführungen, dass mit der ‚Großen Koalition‘ in Berlin soviel ‚Saarland‘ wie noch nie in der Bundesregierung mitwirke, nämlich von 16 Regierungsmitgliedern zwei, also ein Achtel, was insoweit eine große Chance bedeute, saarländische Interessen in die bundespolitische Entwicklung mit einfließen zu lassen. Welche Auswirkungen durch die Arbeit der großen Koalition in Berlin unter den aktuellen gesundheitspolitischen Gegebenheiten zu erwarten seien, skizzierte der Minister für fünf Teilbereiche: Die Pflege, die Krankenhausfinanzierung, die Finanzierung des Gesundheitswesens, das Projekt ‚Dringliche Überweisung‘ sowie die Reform der Eingliederungshilfe

Bei der Einführung der Pflegeversicherung sei ursprünglich eine sehr mechanische Begriffsauslegung zugrunde gelegt worden. Es sei der Fehler gemacht worden, zwischen Pflege und demenziellen Erkrankungen zu unterscheiden.

Man arbeite mittlerweile mit einem neuen Begriff zur ‚Pflege‘, den Wolfgang Zöller (ehemals Nachfolger des zurückgetretenen Horst Seehofer als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Bereiche Gesundheit und Soziale Sicherung, ab November 2005 für die Bereiche Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz zuständig und seit November 2009 als Patienten-beauftragter der Bundesregierung tätig) geprägt habe. Hierbei gehe es um einen ganzheitlichen Begriff mit ‚5 Pflegegraden‘ anstatt ‚Pflegestufen‘. Ziel sei es, weg von der Pflege im Minutentakt zu kommen. Dafür seien mehr Finanzmittel und mehr Personal nötig und deshalb werde es in den nächsten Jahren zu einer spürbaren Anhebung in der Pflegeversicherung kommen (ab dem 1. Januar 2015 um 0,3 %-Punkte und in der Folgezeit noch einmal um 0,2 %-Punkte).
Die Situation im Saarland sei jedoch im Vergleich zu den übrigen Bundesländern durch den höchsten Anteil an Hochbetagten gezeichnet. Diese spezifische Situation sei es auch, weshalb das Bundesland 2013 einen ‚Pflegebeauftragten‘ berufen habe. Darüber hinaus gebe es im Saarland mittlerweile acht Pflegestützpunkte, die flächendeckend viele Veranstaltungen, lokale Allianzen und Netzwerke knüpften, um in den nächsten Jahrzehnten auf die Herausforderungen der demographischen Entwicklung angemessen reagieren zu können. Damit empfehle man sich bundesweit als ideale Region, in der Neuerungen im Gesundheitswesen erprobt werden könnten.

Außerdem sei die Situation bei den Pflegekräften im Saarland wesentlich besser als anderswo in Deutschland, da die Ausbildung umlagefinanziert sei. Dies habe zu einem deutlichen Ausbildungsanstieg geführt (524 Ausbildungen in den Jahren 2010/11, 1.022 Auszubildende in den Jahren 2013/14). Die saarländische Landesregierung plane zudem mit einem „Tag der Pflege“ am 18.5.2014 eine intensive Werbekampagne für Pflegeberufe und wirke auf eine Reform des Pflegeberufegesetzes hin, das u. a. den Wechsel zwischen den verschiedenen Pflegeberufen, wie z. B. Altenpflege und Krankenpflege, erleichtere.

Für eine Finanzierung der Krankenhäuser bzw. des Gesundheitswesens insgesamt soll künftig die Behandlungsqualität stärker zum Maßstab von Vergütungen gemacht werden. Hierfür müsse man Maßstäbe der Qualität entwickeln, wofür die Einbindung aller am Gesundheitssystem Beteiligten in einen intensiven und ergebnis orientierten Diskussionsprozess notwendig sei.


Dies sei eine längerfristige Aufgabe, deren Ziel es sein müsse, überstürzte Entscheidungen zu vermeiden und Qualitätstransparenz im gesamten Gesundheitssystem zu gewährleisten.

Das Gesundheitswesen sei seit Jahren durch rückläufige Investitionen geprägt, was mittlerweile zu massiven Problemen vor Ort führe (Investitionen pro Kopf: Saarland auf Platz 11/12 im Länderranking). Er selbst unterstütze in diesem Zusammenhang die Bemühungen um eine „Beitragsautonomie der Krankenkassen“, die es ab dem 1.1.2015 wieder geben werde. Diese sei gut und vernünftig, weil sie die Solidarität im Gesundheitswesen und den Wettbewerb unter den Kassen stärke.
Bei den Facharztüberweisungen gehe es um die Terminsituation in Bezug auf dringliche Überweisungen durch die Hausärzte: Hierzu soll eine Servicestelle eingerichtet werden, die eine wochen- oder gar monatelange Wartezeit von Patienten verhindern solle. Auf die Kritik der Ärzteschaft an dieser Maßnahme sei die Frage zu stellen, welche anderen Wege möglich sind? Das Modell der ‚Dringlichen Überweisung‘ wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland entwickelt und soll bereits im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2014 im Saarland getestet werden. Dies sei verknüpft mit einem Anreizsystem, soll aber Spielraum für regionale Lösungen lassen, falls das System später bundesweit eingeführt werde. 
Zurzeit werde außerdem auf Bundesebene an der Reform der Eingliederungshilfe gearbeitet. Diese sei als Leistung für Behinderte grundsätzlich auf der kommunalen Ebene angesiedelt, aber im Saarland beim Landesamt für soziale Dienste zentral organisiert und hier werde in den nächsten Monaten mit „webnet“ ein IT-Programm im Bereich der Behindertenerfassung eingerichtet, das es künftig u. a. möglich mache, den Behindertenausweis online zu bestellen. Als Leistungsrecht werde die Eingliederungshilfe jedoch heute dem Anspruch der „Inklusion“ nicht mehr gerecht und müsse überarbeitet, modernisiert werden. Der Bund wolle sich an der Umsetzung der Änderungen finanziell massiv über das Bundesteilhabegeld beteiligen; rund 5 Mrd. Euro sollen den Ländern und Kommunen dabei zur Entlastung zufließen. Auch hieran wolle das Saarland aktiv mitwirken und werde im Jahr 2014 insgesamt 235 Mio. Euro auf Landesebene für die Eingliederungshilfen bereitstellen.


Abschließend wies Minister Storm darauf hin, ihm sei es wichtig, dass das Saarland mit nur 1 %-Bevölkerungsanteil in Deutschland die Chance nutze, sich aktiv in die Veränderungsprozesse mit einzubringen und als Region neue Regelungen auszuprobieren.

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